Partnerschaft
Was ist der Gender Partnerschafts Gap?
Frauen tragen im Schnitt 40% weniger Einkommen als ihre Partner zum Haushaltsbudget bei. Grund dafür ist primär die sogenannte Mutterschaftsstrafe.
Eine Studie aus der Schweiz zeigt auf, dass nach der Geburt des ersten Kindes im ersten Jahr das Einkommen der Mütter um 20 Prozent tiefer liegt als jenes ihrer Partner; im darauffolgenden Jahr sind es bereits 39 Prozent und im übernächsten Jahr 40 Prozent.
Die Motherhood Lifetime Penalty beträgt 40 -70%
Vergleichbare Studien aus Deutschland und der Internationalen Arbeitsorganisation zeigen ein ähnliches Bild: Im Vergleich zu kinderlosen Frauen büssen gleichaltrige Mütter im Durchschnitt zwischen 40 Prozent (bei einem Kind) und fast 70 Prozent (bei drei oder mehreren Kindern) an Einkommen ein. Frauen ohne Kinder erfahren diesen Einbruch ihres Einkommens nicht.
Was ist mit den Vätern?
Bei den Vätern scheinen Kinder keine Auswirkungen auf ihren Lohn zu haben: Väter verdienen gemessen am durchschnittlichen Lebenserwerbseinkommen der Männer sogar bis zu 20 Prozent mehr.
Warum ist das so?
In der Schweiz und in vielen anderen Ländern bedeutet die Geburt eines oder mehrerer Kinder gesellschaftlich gesehen den grössten Einschnitt in der Biografie einer Frau.
Frauen tragen einseitig die Verantwortung für die Betreuung der Kinder und die Erledigung der Haushaltspflichten. Die berufliche Freiheit der Frauen endet mit der Geburt des ersten Kindes, weil im bestehenden System die Schulen, Steuern und Sozialversicherungen darauf ausgerichtet sind, dass die Mutter zu Hause die Kinder betreut – und auf den Vätern die finanzielle Pflicht des Ernährers lastet.
Warum ist das ein Problem?
Solange die Partnerschaft besteht und das Paar diese Rollenaufteilung möchte, ist das kein Problem. Rund 40% der Ehen werden aber geschieden - die Trennung von Paaren im Konkubinat sind da nicht mit einberechnet. Viele Frauen stehen dann plötzlich ohne finanzielle Absicherung da. Die Heirat ist jedenfalls keine lebenslange Sicherheit mehr, hat das Bundesgericht entschieden. Nach einer Trennung oder Scheidung müssen Frauen wieder vermehrt auf eigenen Beinen stehen. Darum: Gut überlegen, bevor die wirtschaftliche Unabhängigkeit aufgegeben wird. Über ein ganzes Leben gesehen muss man ungefähr auf ein Pensum von 70% kommen, um im Alter nicht arm zu sein.
Was würde helfen?
Hilfreich wäre eine gleichberechtigte Elternzeit, denn der Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen zementiert weiterhin alte Rollenbilder. Somit tragen nur die jungen Mütter das Risiko, am Arbeitsplatz auszufallen - mit entsprechenden Lohnfolgen.
Zudem braucht es eine besserer Vereinbarkeit: Tagesschulen, Individualbesteuerung, die Beseitigung der Heiratsstrafe, die Anpassung der Betreuungs- und Erziehungsgutschriften und ein gesamtgesellschaftlicher Konsens, dass Familie eben nicht nur Privatsache ist.
Die ellexx Bewegung will das ändern.
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