Die dritte Säule ist gerade für Frauen ein wichtiger Pfeiler in der Altersvorsorge. Denn das Rentensystem der Schweiz mit der AHV und der beruflichen Vorsorge, der Pensionskasse, ist heute nicht auf die Erwerbsbiographien von Frauen mit Unterbrüchen und Teilzeitarbeit ausgerichtet. Allein in der zweiten Säule, der beruflichen Vorsorge, beträgt der Rentenunterschied zwischen Frauen und Männern in der Schweiz ganze 60 Prozent. Umso wichtiger ist es, dass Frauen nach Möglichkeit mit einer Säule 3a privat vorsorgen. Wir erklären dir, worauf du bei der dritten Säule achten musst, weshalb es wichtig ist, mehrere Konten zu haben, und wie du so Steuern sparen kannst.
Wer kann eine dritte Säule abschliessen?
Wer ein AHV-pflichtiges Einkommen hat, kann auch eine dritte Säule haben. Es gibt keinen Mindestverdienst. Du kannst also auch privat vorsorgen, wenn du Berufseinsteiger:in, selbstständig oder Teilzeit erwerbstätig bist. Im Jahr 2023 kannst du maximal 7'056 Franken in die dritte Säule einzahlen. Mehr zu den Basics der Säule 3a erfährst du hier.
Ich habe schon ein 3a-Konto. Reicht das, oder brauche ich ein zweites Konto?
Expert:innen raten dazu, auf jedem Konto maximal 50’000 Franken zu haben. Sparst du mehr, solltest du ein weiteres Konto eröffnen. Der Grund: Mit mehreren 3a-Konten kannst du beim Bezug des Geldes Steuern sparen. Wie genau? Das erklären wir dir gleich.
Wie viele 3a-Konten darf ich maximal haben?
Es gibt keine gesetzliche Obergrenze für die Anzahl 3a-Konten. Du kannst also so viele Konten eröffnen, wie du möchtest. Die meisten Anbieter:innen haben eine Grenze von fünf Konten. Wenn du mehr 3a-Konten haben möchtest, kannst du diese auf verschiedene Anbieter:innen verteilen.
Gibt es eine ideale Anzahl 3a-Konten?
Wie viele Konten für dich ideal sind, lässt sich nicht pauschal sagen. Es hängt davon ab, wie viel Guthaben du sparen kannst und ab welchem Alter du das Geld beziehen willst. Die Faustregel besagt, dass zwei bis drei Konten ideal sind.
Warum spare ich Steuern mit mehreren 3a-Konten?
Auf das Geld, das du aus der dritten Säule beziehst, musst du Kapitalsteuern bezahlen. Zwar gilt ein reduzierter Steuersatz für Vorsorgegelder, trotzdem gilt auch hier die Regel: Je höher der Betrag, den du in einem Jahr beziehst, umso höher ist auch der Steuersatz. Da man ein 3a-Konto nur als Ganzes auflösen kann – Teilbezüge sind nicht möglich – ist es sinnvoll, das angesparte Vermögen auf mehrere Konten zu verteilen.
Muss ich alle 3a-Konten auf einmal auflösen?
Nein, das musst du nicht. Im Gegenteil: Es ergibt Sinn, die einzelnen 3a-Konten nacheinander und in verschiedenen Jahren aufzulösen. Genau diese Staffelung sorgt dafür, dass du Steuern sparst.
Wie staffele ich den Bezug meiner dritten Säule am besten?
Das Geld, das du in deine Säule 3a einzahlst, kannst du frühestens fünf Jahre vor dem ordentlichen Pensionsalter beziehen. Arbeitest du über das Pensionsalter hinaus, kannst du deine 3a-Konten noch maximal fünf Jahre behalten. Wie du den Bezug deiner Konten am besten staffelst, hängt davon ab, wie viele Konten du hast, wie viel Geld auf diesen Konten liegt und in welchem Alter du dich pensionieren lassen willst. Grundsätzlich empfiehlt es sich, pro Jahr nur ein Konto aufzulösen.
Kann ich meine dritte Säule unabhängig von meiner zweiten Säule beziehen?
Ja, das kannst du und auch das ist äusserst sinnvoll. Auch das aus steuerlichen Gründen: Entscheidest du dich bei deiner beruflichen Vorsorge, der zweiten Säule, dafür, das ganze Kapital auf einmal zu beziehen statt einer monatlichen Rente, solltest du darauf achten, dass du diesen Bezug nicht im selben Jahr machst wie einen Bezug aus der Säule 3a.
Worauf müssen Ehepaare beim Bezug der dritten Säule achten?
Ehepaare werden in der Schweiz gemeinsam besteuert. Das gilt auch, wenn es um die Vorsorgegelder geht. Darum lohnt es sich, einen gemeinsamen Plan zu machen, wann welche Konten aufgelöst werden sollen.
Was soll ich eigentlich mit meinem Geld in der Säule 3a machen? Sparen oder investieren?
Es lohnt sich, dein Vorsorgegeld anzulegen, weil dein Vorsorgevermögen so mehr wächst. Historisch gesehen erzielen die Aktienmärkte jährlich eine Rendite von bis zu sieben Prozent. Natürlich kann es auch Jahre geben, in denen du an den Aktienmärkten verlierst. Da dein Vorsorgevermögen aber im Normalfall über Jahrzehnte investiert bleibt, hast du gute Wachstumschancen. Du musst aber nicht dein ganzes Vermögen in Aktien investieren. Du kannst dich auch dafür entscheiden, einen Teil zu investieren und einen Teil auf deinem Konto liegen zu lassen. Grundsätzlich gilt: Je jünger du bist, desto mehr Anteile kannst du in Aktien investieren, weil dein Anlagehorizont länger ist.