2023 war nicht nur für Finanz-Nerds keine leichte Zeit: Die Kryptoplattform FTX raste fulminant in die Insolvenz, die Inflation hat uns trotz leichter Besserung noch immer im Griff, die Energiekrise steht erst in den Startlöchern und die Proteste im Iran und die darauffolgenden Todesurteile sowie der Krieg in der Ukraine lasten noch immer auf unseren Herzen.
Immerhin: Gewisse Aktien erholen sich seit dem Tief im Sommer langsam, aber sicher, und wir vom ellexx-Team und unsere treuen Leser:innen haben dieses Jahr gewiss einiges über unseren Umgang mit Geld gelernt – nicht zuletzt durch die Gespräche, die wir für unsere «Money Talk»-Reihe führen durften. Zeit für eine Bestandesaufnahme, einen Rückblick und ein paar Vorsätze für 2024 in Bezug auf deine Finanzen. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr eignen sich übrigens super dafür.
2023: Was bleibt noch zu tun?
Steuerrechnung optimieren
Wenn nach Weihnachten noch Geld übrig bleibt: Zahle noch etwas davon in deine Säule 3a ein. Für deine nächste Steuerrechnung ist nämlich relevant, wie viel du im ganzen Jahr 2023 in deine private Vorsorge eingezahlt hast. Momentan liegt der Höchstbetrag bei 6883 Franken – wenn du es dir leisten kannst, ist es sinnvoll, diesen Maximalbetrag einzuzahlen. Aber egal, wie viel du eingezahlt hast: Du kannst den ganzen Betrag von 2023 bei der nächsten Steuererklärung von deinem steuerbaren Einkommen abziehen. Solltest du noch keine 3. Säule haben, ist jetzt der Moment gekommen, eine abzuschliessen. Zum Beispiel unsere elleXX-3a, die wir zusammen mit der Bank Vontobel erarbeitet haben. Und wenn du überlegst, zu spenden (übrigens auch eine tolle Idee für Weihnachtsgeschenke!): Vergewissere dich, dass du einen Beleg für den Betrag erhältst. Das Geld kannst du nächstes Jahr nämlich auch vom steuerbaren Einkommen abziehen. Achtung: Im Minimum müssen Spenden 100 Franken betragen, und du kannst höchstens 20 Prozent von deinem Reineinkommen abziehen.
Dein Portfolio checken
Wenn du investierst, lohnt es sich, mindestens einmal im Jahr dein Portfolio anzuschauen. Unsere Finanzberaterin bei elleXX, Edith Aldewereld, empfiehlt sogar, diesen Schritt etwa alle drei Monate zu machen. Überleg dir: Stimmt das alles noch so für mich? Möchte oder kann ich mehr investieren? Stehe ich noch hinter den Unternehmen, in die ich investiere?
Lücken schliessen
Wenn du dieses Jahr nicht durchgehend angestellt warst, kann es sein, dass du Lücken in deinen AHV-Beiträgen hast. Dies kann verschiedene Gründe haben: Wenn du selbstständig bist, musst du die AHV-Beiträge selbst bezahlen. Und wenn du während des Studiums keinen Lohn aus einem Nebenjob hast, auf den die AHV-Beiträge für dich bezahlt werden, können ebenfalls Lücken entstehen. Sollte das 2023 der Fall gewesen sein, kannst du die fehlenden Beiträge selbst nachzahlen – das geht übrigens rückwirkend für die letzten fünf Jahre. Dafür meldest du dich bei der Ausgleichskasse deines Wohnkantons. Übrigens: Wenn du arbeitslos und auf dem RAV angemeldet warst, wurden die Beiträge weiterhin für dich bezahlt.
Auch deine Pensionskasse kannst du noch frisieren. Diese Beiträge werden zwar bereits von deinem monatlichen Lohn abgezogen, sobald du älter als 25 bist. Aber du kannst freiwillig noch mehr einzahlen. Du erhältst jedes Jahr einen Vorsorgeausweis, dort ist der jährliche Maximalbetrag vermerkt – wenn du kannst, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, diese Lücke noch zu schliessen, falls dieser Betrag noch nicht erreicht ist. Vor allem, wenn du Teilzeit arbeitest, ist es wichtig, deine Pensionskasse im Auge zu behalten; der grösste Gender Gap (34,6%) klafft nämlich dort. Übrigens: Wenn du zu denjenigen gehörst, die es mit dem Übertrag des PK-Guthabens nach dem Jobwechsel jeweils nicht so genau genommen haben, liegt vielleicht noch Geld auf einem Freizügigkeitskonto bei der Stiftung Auffangeinrichtung BVG. Du kannst dort einen Kontoauszug bestellen und nachschauen, ob Geld aus einer früheren PK dort gelandet ist. Ist das der Fall, kannst du dieses Geld auf dein aktuelles PK-Konto überweisen lassen.
Das Thema Vorsorge angehen – über die Säule 3a hinaus
Etwas, das im laufenden Jahr oft untergeht, ist unser Vorsorgeauftrag. Dieses Dokument legt fest, wer dich für persönliche, rechtliche und finanzielle Anliegen vertritt, wenn du selbst nicht mehr urteilsfähig werden solltest. Also etwa bei schwerer Krankheit oder Demenz. Den Vorsorgeauftrag musst du von Hand schreiben und unterschreiben oder von einer:m Notar:in beglaubigen lassen. Zudem kannst du beim Zivilstandsamt eintragen lassen, wo du das Dokument hinterlegt hast. ist. Die freien Tage zwischen Weihnachten und Neujahr eignen sich, um dir zu diesem Thema mal Gedanken zu machen oder dir die Zeit zu nehmen, den Vorsorgeauftrag von Hand niederzuschreiben. Solltest du bereits einen Vorsorgeauftrag haben, lohnt es sich, ab und zu zu prüfen, ob du mit dessen Inhalt noch einverstanden bist. Eine Vorlage für den Vorsorgeauftrag findest du hier.
Rückblick auf dein vergangenes Jahr
Deine Ausgabemuster reflektieren
Falls du zu denjenigen Organisierten unter uns gehörst, die ihre Ausgaben notieren: Glückwunsch! Für dich ist dieser Schritt einfacher. Schau dir deine monatlichen Ausgaben an und frag dich, ob und was du optimieren könntest. Weniger auswärts essen? Weniger shoppen? Tipps für einen soliden Basisplan für die Planung deiner Finanzen gibt's übrigens hier. Vielleicht bist du aber auch einfach glücklich und stolz, dass du deine Finanzen so gut im Griff hast, dass du auch deine Sparpläne einhalten kannst. Darauf ein Weihnachtsgüetzi!
Spar- und Investitionsziele kontrollieren
Hast du dir für 2023 vorgenommen, einen bestimmten Betrag für die nächsten Ferien oder endlich genug Kapital zum Investieren anzusparen? Jetzt ist Zeit, um deinen Fortschritt zu kontrollieren und, je nachdem, ein paar Weihnachtsbatzen aufs Sparkonto oder einen Aktienfonds zu schieben. Übrigens: Wenn das Thema Investieren Neuland für dich ist, kannst du dich von unseren unabhängigen Finanzberaterinnen Bente Roth und Edith Aldewereld unterstützen lassen und mit ihnen eine Strategie erarbeiten, die genau zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Und falls du bereits einen Schritt weiter bist und dir nachhaltiges Investieren wichtig ist: Schau dir das elleXX-Aktienprodukt an!
Und für 2024?
Alte Money Mindsets verabschieden
Hast du ein schlechtes Gewissen, wenn du dir etwas gönnst? Oder bist du im Gegenteil davon überzeugt, dass du jeden kleinen Luxus verdienst – auch, wenn du ihn dir gar nicht leisten kannst? Denkst du, du bist sowieso schlecht im Planen und kannst deshalb auch keinen Sparplan erstellen, geschweige denn dich daran halten? Oder hast du Angst davor, deinen Kontostand anzuschauen, weil zu wenig Geld drauf ist? Das alles sind «Money Mindsets», die unser Verhältnis zu Geld und schliesslich unseren finanziellen Wohlstand beeinflussen. Nimm dir für 2024 vor, deine Money Mindsets zu überdenken und, wenn nötig, zu verändern. Wir helfen dir dabei: In unseren «Money Hack»-Kursen lernst du unter anderem, was Money Mindsets sind und warum sie uns finanziell schaden können. Und wir zeigen dir, wie du sie überwinden und deine Finanzen nachhaltig planen kannst. Ach, und wie du deine Vorsorgelücken schliesst, gibts als Info gleich noch obendrauf.
Grosse Ausgaben im neuen Jahr im Auge behalten
Stehen dieses Jahr ausgedehnte Ferien an? Muss etwas am Haus oder in der Wohnung repariert werden, für das du selbst aufkommen musst? Brauchst du ein neues Fahrrad oder ein neues Auto? Blick in dein 2024 und liste auf, welche grösseren Ausgaben auf dich zukommen. Am besten planst du die Rückstellungen dafür gleich in dein monatliches Budget ein.
Sparen attraktiv gestalten
Sparen fällt uns leichter, wenn wir ein konkretes Ziel vor Augen haben. Bloss: Monatliche Rückstellungen für allfällige Arztbesuche oder andere Rechnungen zu machen, ist nicht besonders sexy – aber nötig. Überleg dir, wie du Sparen für dich spannender gestalten kannst. Im Englischen gibt es den Ausdruck «Fuck Off Fund»: Ein Notfallkonto, das dir ermöglicht, selbstbestimme Entscheidungen zu treffen. Lebst du zum Beispiel immer noch in der Wohnung, aus der dein Ex schon lange ausgezogen ist, in der dich aber alles an ihn erinnert? Oder bist du jeden Morgen schon nach dem Aufstehen so müde wie am Abend zuvor, weil dein Job dich nicht mehr inspiriert und du eigentlich dringend eine Auszeit brauchst?
Stell dir dein zukünftiges Ich Ende 2024 vor und frag es: Was brauchst du? Ein Sparkonto mit genügend Geld, um ein halbes Jahr zu reisen? Oder ein Polster für die nächste Wohnungskaution plus Einrichtung? Wenn du Sparen als Selbstfürsorge anschauen kannst, fällt es dir leichter, einen monatlichen Betrag aufs Sparkonto zu schieben – und vor allem, auch dort liegen zu lassen.
Deine Steuerzahlungen entspannt planen
Wir alle wachen im selben Albtraum auf, wenn Ende Jahr die Steuerrechnung ins Haus flattert. Profi-Tipp: Bestell beim kantonalen Steueramt zwölf Einzahlungsscheine für das nächste Jahr. Rechne vorher online aus, wie hoch deine Steuerrechnung 2024 ungefähr sein wird, teile den Betrag durch zwölf und erstelle einen monatlichen Dauerauftrag mit dem entsprechenden Betrag. So bezahlst du deine Steuern quasi vor. Dadurch hast du gleich mehrere Vorteile: Dein Sparkonto ist wirklich zum Sparen da und muss nicht Ende Jahr für die Steuern leergeräumt werden. Und du sparst dir den Stress, immer daran zu denken, genug auf die Seite zu legen. Aber das Beste: Wenn du einen Dreizehnten hast, gehört der ganz allein dir – und deinen Sparzielen.
Fixe Ausgaben planen
Wenn wir schon bei Daueraufträgen sind: Die lohnen sich auch für deine Beiträge in die Säule 3a oder in ein Anlageprodukt. Als Faustregel gilt übrigens, dass du etwa 20 Prozent deines Einkommens sparen und investieren solltest. Auch für andere fixe Ausgaben kannst du dir Daueraufträge einrichten. So hast du nach allen Abzügen einen Überblick, wie viel Geld dir pro Monat noch zur freien Verfügung steht.
Deine Versicherungen updaten
Nutze die ruhige Zeit zwischen den Jahren, um dir zu überlegen: Decken deine aktuellen Versicherungen alles ab, was du brauchst? Oder: Willst du dich im neuen Jahr endlich gegen deinen sexistischen Chef wehren? Oder steht gar ein einschneidendes Erlebnis wie eine Scheidung an, und du brauchst Hilfe von einer Anwältin? Die elleXX Justis Rechtsschutzversicherung legt den Fokus auf Gleichstellung und Familienrecht mit einer Versicherungssumme von bis zu 15’000 Franken – ab 24.90 Franken im Monat.
Zum Schluss haben wir für dich noch ein paar Lesetipps für kalte Wintertage. Damit kannst du dein Finanzwissen aufbessern und bist gewappnet, um deine Finanz-Vorsätze im Neuen Jahr umzusetzen.