Wir fragen Männer, was sonst nur Frauen gefragt werden. Wir wollen damit einen Dialog über Stereotypen in Gang setzen, zum Nachdenken und Schmunzeln anregen, aber auch Toxizität entlarven.
Sie sind die Stars des Bündner Tourismus-Marketings: Die Steinböcke Gian und Giachen. Wie denken die Herren über Diversity? Was tun sie für ihre Hörner? Das alles erzählen sie ellexx in den Männerfragen.
Gian und Giachen, wie habt ihr als ältere Herren den schneereichen Bergwinter bis jetzt überstanden? Seid ihr dafür noch fit genug?
Giachen: Wasaliwas, ältere Herren! Wir fühlen uns noch topfit. Luag, auf unseren Hörnern hats noch huara viel Platz für weitere Jahresringe.
Ihr tretet immer zu zweit auf. Fühlt ihr euch allein zu unsicher?
Gian: Also ich bin mir sehr sicher, dass Giachen alleine zu unsicher wäre. Er ist halt nicht so der Rampenbock.
Wie kommt ihr mit eurem Fame klar?
Giachen: Fame? Oh mamma mia, certo! Bei diesem italienischen Wort kriegt man grad Hunger auf ein paar frische Gräser und Kräuter.
Gian: Giaaaachen, mit «fame» meint sie«Ruhm».
Giachen: Ah ok, mi scuso! Ja, das stimmt, unser grosser Hunger ist berühmt.
Ihr arbeitet Teilzeit in der Niedriglohnbranche Tourismus. Sorgen eure Ehefrauen für eine gut gefüllte Haushaltskasse?
Gian: Niedriglohn? Wenn du wüsstest, wie viele Kilogramm Kräuter wir pro doofen Spruch serviert kriegen.
Uns könnt ihr es verraten: Was denkt ihr wirklich über «Unterländer»?
Gian: Also, Unterländer sind einfach uuu huara flott! Je mehr Unterländer bei uns, desto besser. Ihr Dialekt, ihre Gemütlichkeit, ihr Auftreten, einfach alles wunderbar.
Giachen: Du Gian, die wollen glaubs wirklich eine ehrliche Antwort von uns.
Wohin geht ihr selbst in die Ferien?
Gian: Ferien? Glatta Khoga! Glaubst du echt, wir haben Zeit für Ferien? Ha! Säg!
Giachen: Gian, schön patgific bleiben. Aber er hat recht, kaum haben wir es uns auf unserem Lieblingsplätzli bequem gemacht, stürmen die von Graubünden Ferien bereits wieder für ein nächstes Videöli oder haben sonst eine Furzidee. Gschpunna!
Ihr selber seid zwei ältere Herren; auf eurer Website gibt es Kinderbücher mit euch. Möchtet ihr jetzt mit dem Auftritt bei ellexx das neue Zielpublikum «Frauen» erobern?
Gian: Jetzt hast du uns aber voll durchschaut. Aber gell, schon jööh und herzig, wir in diesen Kinderbüchlein? Solche Aktionen sind halt immer gut fürs «Imitsch».
Warum drängt ihr als Männer euch medial so in den Vordergrund?
Giachen: Weil das Ränzli von Gian im Hintergrund keinen Platz hat.
Männer haben's ja nicht so mit Humor. Welche Ghostwriterinnen schreiben eure Sketches?
Gian: Ohne die kreative Feder einer Agentur aus Züzingen wären wir zwei furznormale, langweilige Steinböcke.
Giachen: Giaaaan, ganz so ehrlich musst du dann doch nicht sein.
In euren Videos arbeitet ihr schon jetzt mit KI. Habt ihr keine Angst, eines Tages ganz von der KI verdrängt zu werden?
Giachen: KI macht uns so schnell nicht KO.
Als tierische Influencer auf Social Media habt ihr viel Konkurrenz durch Petfluencer. Wie setzt ihr euch gegen härzige Büsis oder schmachtende Hundeblicke durch?
Giachen: Du hast noch nie den verführerischen Blick von Oberromantiker Giachen gesehen. Da schmilzt jedes Steingeissli dahin wie die Gletscher auf unseren Bergen.
Mit der Diversity steht es in eurem Team nicht zum Besten. Habt ihr schon über die Einstellung einer Steingeiss nachgedacht?
Gian: Nai, kai Bock. Es ist schon anstrengend genug, mich um Giachen zu kümmern.
Steingeissen können besser klettern als ihr Böcke. Neidisch?
Gian: Varrecksch! Ein weiterer Grund, der gegen die Einstellung einer Steingeiss spricht.
Steinböcke sind bekannt für ihre Rivalenkämpfe. Crasht es bei euch auch manchmal hinter den Kulissen?
Giachen: Nur wenn's um die besten Gräsli und Kräuter geht. Da kennen wir gar nichts. Dann heisst es bei uns: Kampf vor dem Mampf.
Ihr habt Videos über typische Männersachen wie Kinderbetreuung oder euer hübsches Aussehen. Redet ihr auch mal über wirklich wichtige Themen?
Giachen: Momol, zwischendurch sprechen wir auch über «Mampfa-vor-am-Krampfa», Wörk-Laif-Bälanz und Homeoffice im geilsten Kanton der Welt.
Kommen wir zu den Beauty-Tipps: Wie wird man im Frühling Winterspeck und -fell los?
Gian: Fleissig den Pölli in die Frühlingssonne halten und die ersten frischen Gräser mampfen – aber nur von Magerwiesen.
Wie poliert ihr eure Hörner?
Giachen: Die grobe Politur ergibt sich durchs Kratzen an einer Lärche, den Feinschliff erledigt das samtene Fell von Gian.
Euer Alter ist ein streng gehütetes Geheimnis. Wir haben aber recherchiert und können enthüllen, dass ihr seit mehr als 15 Jahren im Einsatz steht. Ihr müsst daher für Steinböcke ein beachtliches Alter erreicht haben. Denkt ihr schon an die Pensionierung?
Gian: Schon wieder die «alte» Frage. Wir sind erst richtig warmgelaufen und denken noch lange nicht an die Pensionierung. Oder Giachen?
Giachen: Jo, also, vielleicht – so eine Frühpensionierung wäre schon patgific.
Macht euch das Alter eigentlich Mühe?
Giachen: Sorry, kannst du die Frage nochmals lauter wiederholen? Waisch, mein Gehör…