Wir haben es euch bereits freudig kommuniziert: ellexx goes Crowdinvesting!

Crowdinv … was?

Crowdinvesting ist eine Möglichkeit, in Start-ups zu investieren und dabei einen positiven sozialen Einfluss zu erzielen. Im Gegensatz zum traditionellen Investieren, wo nur wenige Menschen mit hohem Kapital Zugang haben, ermöglicht Crowdinvesting, bereits ab einem niedrigen Betrag in vielversprechende Unternehmen zu investieren.

Crowdinvesting ist vor allem für Gründerinnen interessant: Im Jahr 2022 floss nur ein Prozent des Risikokapitals in Europa in weiblich geführte Gründerteams, während es 2021 in der Schweiz vier Prozent waren. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Aber einer der wichtigsten Faktoren ist, dass traditionelle Start-up-Investoren, die grösstenteils männlich sind und Risikokapitalgeber oder Business Angels genannt werden, vor allem nach Technologie-Start-ups suchen, die ein unbegrenztes Wachstumspotenzial haben.

Viele Frauen gründen jedoch Unternehmen, die nicht nur auf wirtschaftliches Wachstum abzielen, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt oder die Gesellschaft haben wollen. Es gibt sogar schon einen Namen für diese Start-ups: Zebracorns.


Der Unterschied zwischen Crowdinvesting und Crowdfunding liegt übrigens darin, dass beim Crowdfunding die Unterstützer:innen keine Aktien des Start-ups erhalten, sondern ein Produkt oder eine Dienstleistung. Dadurch bleiben sie «nur» Unterstützer:innen und werden nicht zu mitbestimmenden Eigentümer:innen des Start-ups. Crowdinvesting-Plattformen hingegen schaffen eine Art Börse für Start-ups, was eine Innovation in der Finanzwelt darstellt und gleichzeitig zu einer besseren Zugänglichkeit beiträgt. Normalerweise sind Börsen nur für grosse Unternehmen zugänglich, während Start-ups kleine Unternehmen sind und ihre Aktien nur kostspielig und aufwendig für die breite Masse listen können.

Für uns bedeutet das konkret: Wir verkaufen einen limitierten Anteil ellexx Aktien, und du kannst als Teil unserer Community Mitinhaber:in unseres Unternehmens werden. Zudem hast du ein Stimmrecht und kannst an der jährlichen Aktionär:innenversammlung von ellexx abstimmen.

Die wichtigsten Fragen zum ellexx Crowdinvesting kannst du in unseren FAQs nachlesen.

ellexx x OOMNIUM

Mit der neuen Plattform OOMNIUM haben wir die perfekte Partnerin für unser Crowdinvesting gefunden. OOMNIUM wurde von den Gründer:innen der grössten europäischen Crowdfunding-Plattform wemakeit ins Leben gerufen und hat bereits eine beeindruckende Community von über 500'000 Mitgliedern.

Doch OOMNIUM geht noch einen Schritt weiter als reine finanzielle Rendite und setzt auch auf einen sozialen Impact – durch sorgfältige Auswahl der Start-ups. Auch das passt zu ellexx, denn Studien zeigen: 54 Prozent der Frauen räumen diesen Dimensionen eine hohe Priorität ein, während es bei den Männern 39 Prozent sind.

Weshalb ellexx und OOMNIUM die perfekte Kombination ist und wie Crowdinvesting mehr verändern könnte als die Zukunft des Investierens, haben und die beiden OOMNIUM-Geschäftsführer:innen Rea Eggli und Leandro Davies erzählt.

Rea und Leandro, weshalb habt ihr euch dafür entschieden, die Crowdinvesting-Plattform OOMNIUM zu gründen?

Rea:
Wir haben bei wemakeit sehr früh bemerkt, dass es seitens Start-ups ganz viele Bedürfnisse gibt, die eine Crowdfunding-Plattform gar nicht erfüllen kann. Und wir wollten ein Modell bieten, bei dem die Crowd wirklich an der Firma beteiligt sein kann – mit allen Aktionärsrechten und einer digitalen Abwicklung davon, damit es für die Unternehmen auch organisatorisch umsetzbar ist. Erst mit der Einführung des DLT-Gesetzes* wussten wir, dass wir unsere Vision so umsetzen können, wie wir es uns vorgenommen haben.

Rea Eggli, OOMNIUM
Viele Start-ups wollen bewusst die Community mehr einbinden und sie nicht nur als Kund:innen wahrnehmen. Das geht zwar beim Crowdfunding auch, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt.

Zuerst habt ihr aber wemakeit verkauft.

Rea:
Genau, weil es immer schon unsere Vision war, dass unsere Crowdfunding-Plattform auch der Crowd gehören sollte. Deshalb haben wir vor genau einem Jahr die Plattform zu 85 Prozent der Crowd verkauft und mit 15 Prozent die Mitarbeiter:innen beteiligt. Das war eine Kombination von Exit, Mitarbeiterbeteiligungsprogramm und der Schaffung eines Growth Funds. Ein Teil dieses Funds finanziert nun auch die OOMNIUM-Plattform mit.

Leandro: Das war auch ein Teil unseres Versprechens an die neuen Eigentümer:innen von wemakeit: Mit dem Geld schaffen wir etwas Neues.

Welche Bedürfnisse haben die Start-ups denn?

Rea:
Viele Start-ups wollen bewusst die Community mehr einbinden und sie nicht nur als Kund:innen wahrnehmen. Das geht zwar beim Crowdfunding auch, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Und nur bis zu einem gewissen Betrag: Bei ungefähr 100’000 Franken ist Schluss. Es geht auch ums Mitbestimmen.

Inwiefern?

Rea:
Die Crowd kann beim Crowdfunding mithelfen, etwas zu entwickeln, und bekommt dafür eine Gegenleistung. Beim Crowdinvesting ist der Einfluss aber viel konsequenter: Durch Namenaktien hat man beispielsweise ein Stimmrecht, und man partizipiert auch finanziell am Unternehmenserfolg. Bei vielen jungen Start-ups spüren wir auch, dass sie die Crowd gerne integrieren, wenn es zum Beispiel um Entscheidungen in der Produktentwicklung geht. Dann gibts noch die Problematik, auf die viele Start-ups stossen, wenn sie eine Wachstumsfinanzierung suchen.

Leandro Davies, OOMNIUM
Momentan ist das Investieren noch sehr abgekoppelt von der eigenen Wertehaltung. Es gibt kaum eine Möglichkeit, in kleine lokale Unternehmen zu investieren, und die börsenkotierten Firmen haben eine grössere Distanz zu ihren Investor:innen.

Welche sind das?

Rea:
Banken sind in den letzten Jahren sehr restriktiv geworden, da muss eine grosse Skalierung möglich sein, damit Kredite gesprochen oder Investitionen gemacht werden. Und bei den Wagniskapitalgebern (VCs) hat man vielleicht als potenzielles Unicorn eine Möglichkeit, aber ansonsten ist es schwierig. Es gibt also einen grossen Gap in den Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups. Und den wollen wir schliessen, eben mit der Kraft der Crowd.

Warum ist es wichtig, dass Menschen an Firmen beteiligt sein können?

Leandro: Man will mit seinem Geld im Optimalfall umgehen können wie mit seiner Zeit: Es ist immer schön, wenn man dieses Gut in eine Idee investieren kann, die man unterstützt. Und das ist häufig bei Unternehmen der Fall, zu denen man einen persönlichen Bezug hat. Momentan ist das Investieren noch sehr abgekoppelt von der eigenen Wertehaltung. Es gibt kaum eine Möglichkeit, in kleine lokale Unternehmen zu investieren, und die börsenkotierten Firmen haben eine grössere Distanz zu ihren Investor:innen. Diese Nähe, der persönliche Bezug – sei es auf personeller Ebene oder zum Produkt selbst oder aber zur Idee, zur Vision des Unternehmens – wird beim klassischen Investieren nicht abgedeckt.

Rea: Crowdinvesting ist ein direktes Investieren in ganz selektiv ausgewählte Unternehmen. Es schafft Möglichkeiten, Werte oder Visionen mitzutragen, mit denen man sich selbst identifiziert. Das kann man sonst nicht: Man kann zwar an der Börse investieren, aber dort sind meistens nur die ganz Grossen gelistet. Zudem ist man stark von Schwankungen abhängig, das haben wir ja erst kürzlich erlebt. Oder aber man investiert in Fonds. Klar, die sind teilweise auch super kuratiert, aber es ist trotzdem nicht dasselbe, wie wenn man ein Teil der Firma und somit auch der DNA ist.

Warum ist diese Nähe wichtig?

Rea:
Sie schafft eine grössere Nähe zum Team und zum Management. Schon nur, weil man direkter mitreden kann. Auch die Unternehmen profitieren davon, weil sie so besser spüren, was ihre Community überhaupt möchte. Man begegnet seinen Kund:innen und Investor:innen auf einer ganz anderen Ebene.

Leandro Davies, OOMNIUM
Die Crowd steht im Fokus. Zudem: Weil man bereits mit kleinen Beiträgen einsteigen kann, kann man sich einfacher und niederschwelliger ans Investieren herantasten.

Beim Thema Investieren denken die meisten an Beträge im fünfstelligen Bereich, mindestens. Wie zugänglich ist Crowdinvesting?

Leandro: Wir haben bewusst eine sehr tiefe Einstiegsschwelle gewählt. Ab wenigen hundert Franken kann man sich an einem Crowdinvesting beteiligen. Dadurch fördern wir den partizipativen Gedanken: Wer mit weniger Geld investiert, für den oder die steht meist nicht nur der Profit im Fokus.

Sondern?

Leandro: Dass man an die Vision eines Unternehmens glaubt, diese mittragen und so für nachhaltigen Erfolg sorgen will. Wir möchten Leuten die Möglichkeit geben, direkt in Unternehmen zu investieren, auch wenn sie nicht Zehntausende Franken zur Verfügung haben. Natürlich geht es für die Unternehmen darum, dass sie ihr Finanzierungsziel beim Crowdinvesting erreichen. Aber das bedeutet nicht, dass die Anzahl der Menschen, die investieren, weniger wichtig ist. Im Gegenteil: Die Crowd steht im Fokus. Zudem: Weil man bereits mit kleinen Beiträgen einsteigen kann, kann man sich einfacher und niederschwelliger ans Investieren herantasten.

Rea: Neben der Zugänglichkeit legen wir grossen Wert darauf, dass die von uns ausgewählten Unternehmen nicht nur eine finanzielle Rendite generieren, sondern auch im gesellschaftlichen oder ökologischen Sinn einen Mehrwert schaffen. Die Gesellschaft kann so auch die nationale Wirtschaft stärken und die Zukunft mitprägen: Eher weg von den klassischen, rein gewinnorientierten Unternehmen und hin zu einer nachhaltigen Zukunft, die auch gesellschaftlichen Wandel vorantreiben kann. Dazu hat man als Investor:in sonst praktisch nicht die Möglichkeit.

Nach welchen Kriterien wählt ihr die Unternehmen aus, und wie stellt ihr sicher, dass sie langfristig einen Impact haben?

Rea: Sicherstellen können wir das nicht. Aber wir achten darauf, dass die Zahlen der Unternehmen unsere externe Plausibilitätsprüfung bestehen. Und zwar sowohl rückblickend als auch vorausschauend. Alle interessierten Investor:innen können sich diese Berichte anschauen. Wir achten ausserdem stark auf Nachhaltigkeit. Zum Beispiel bei der Unternehmenskultur der Firmen.

Welche Fragen sind hier wichtig?

Rea:
Wie gehen die Firmen mit ihren Mitarbeitenden um? Wie transparent kommuniziert die Geschäftsleitung? Haben sie vor, die Mitarbeitenden auch zu beteiligen? Des weiteren schauen wir darauf, wie die Produkte hergestellt werden, wie der Kreislauf aussieht. Und zum dritten untersuchen wir das Geschäftsmodell: Ist es nachhaltig ausgerichtet? Mindestens zwei dieser Kriterien müssen die Unternehmen erfüllen, um von uns fürs Crowdinvesting ausgewählt zu werden.

Rea Eggli, OOMNIUM
Ab dem Moment, wo man nicht nur ein paar einzelne Grossinvestor:innen im Nacken hat, denen es mehrheitlich um Skalierungen geht, steht nicht mehr nur die Rendite im Fokus. Sondern es geht darum, dass man die Werte, die man als Firma vertritt, auch tatsächlich lebt.

Wie kann die Beteiligung von Mitarbeiter:innen oder Kund:innen an einem Unternehmen die Unternehmenskultur beeinflussen?

Leandro: In dem Moment, wo man ein Crowdinvesting macht, kann und sollte man auch über eine Beteiligung der Mitarbeitenden nachdenken. Es ist ein guter Moment dafür.

Rea: Bei einem Crowdinvesting, bei dem man auch die harten Zahlen und Fakten auf den Tisch legen muss, übernimmt die Firma eine grosse Verantwortung und zeigt Transparenz. Ab dem Moment, wo man nicht nur ein paar einzelne Grossinvestor:innen im Nacken hat, denen es mehrheitlich um Skalierungen geht, steht nicht mehr nur die Rendite im Fokus. Sondern es geht darum, dass man die Werte, die man als Firma vertritt, auch tatsächlich lebt: Man muss transparent kommunizieren und nachhaltig führen. Durch ein Crowdinvesting ergibt sich eine Art soziale Kontrolle, der man als Unternehmen standhalten muss. Und das fördert verantwortungsbewusstes Wirtschaften.

Leandro: Auch für die Unternehmen selbst ist das reizvoll. Man nimmt die Crowd aktiv mit an Bord, weil man sie dabeihaben will – nicht nur, weil man sie als Kund:innen braucht oder als Investor:innen, um den nächsten Finanzierungsbedarf zu decken. Man strebt durch ein Crowdinvesting quasi eine gesellschaftliche Rendite an.

Rea Eggli, OOMNIUM
Ich als mehrfache Gründerin weiss selbst, wie schwierig es sein kann, als Frau Fördergelder zu bekommen. Wir können hier helfen, eine gute Basis zu legen und gemeinsam einen erfolgreichen Weg zu gehen.

ellexx wurde von euch als Unternehmen für eure erste Crowdinvesting-Kampagne ausgewählt. Weshalb?

Rea: Wir finden es sehr wichtig, wofür ihr euch einsetzt. Eure Hartnäckigkeit und gleichzeitige Leichtigkeit beeindruckt uns – auch mich persönlich als Frau – von Anfang an. Man spürt eure Energie und Dynamik seit Anbeginn der Zusammenarbeit. Was uns ausserdem am Herzen liegt, schon seit wemakeit-Zeiten, ist eine Gleichstellung in der Wirtschaft das wir auch selber als Unternehmen leben. Deshalb ist für uns klar, dass wir bei OOMNIUM unbedingt mehr weibliche Gründerteams fördern wollen. Ich als mehrfache Gründerin weiss selbst, wie schwierig es sein kann, als Frau Fördergelder zu bekommen. Wir können hier helfen, eine gute Basis zu legen und gemeinsam einen erfolgreichen Weg zu gehen. Ihr geht als Pionierinnen im Crowdinvesting voraus, und gemeinsam hoffen wir, dass wir damit ganz viele weitere Gründerinnen dazu motivieren können, diesen Schritt selbstbewusst zu gehen.

Leandro: ellexx verbindet zwei für uns zentrale Themen: Finanzen und Community. Und das macht ihr mit einem Fokus, den wir mit euch teilen: Ihr schafft eine Community, die bestärkend wirkt. Darüber hinaus ist euer Anspruch ans Visuelle sehr ähnlich wie bei uns. Ihr legt grossen Wert auf ein gutes Design – diesbezüglich sprechen ellexx und OOMNIUM eine sehr ähnliche Sprache.

Weshalb ist euch das Thema überhaupt so wichtig? Nach wemakeit hättet ihr auch in eine ganz andere Richtung gehen können.

Leandro: Momentan haben wir ein Wirtschaftssystem, in dem die besten Ideen nicht zwingend die erfolgreichsten sind. Heute hat Erfolg, wer den besten Zugang zu Geld hat. Ich bin aber der Meinung, die Idee, die Vision sollte im Fokus stehen. Und ich glaube, Crowdinvesting ist das perfekte Instrument, um dieses Ziel zu erreichen.

Rea: Es ist ein bisschen wie bei einem Game: Wenn du das erste Level geschafft hast, willst du das nächste auch erreichen. Ich will, dass wir das zweite Level des Crowdfundings – also das Crowdinvesting – in der Schweiz etablieren können und damit eine nachhaltige Veränderung in der Gesellschaft und in der Wirtschaft ermöglichen. Das treibt mich an.

*Das DLT-Gesetz gilt seit 2021 und bezieht sich auf eine spezielle Art von Technologie. Die DLT-Technologie ermöglicht es nämlich, digitale Informationen sicher zu speichern und weiterzugeben. Das Gesetz sorgt dafür, dass Unternehmen, die diese Technologie nutzen, klare Regeln haben und dass die Anleger geschützt sind. Es erlaubt auch den Handel mit digitalen Vermögenswerten.

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elleXX ist eines der wenigen Fintechs Europas, das von Frauen gegründet wurde. Eine Ökonomin, eine Anwältin und eine Designerin haben die männerdominierte Schweizer Finanzbranche seit der Gründung vor eineinhalb Jahren aufgerüttelt. Sowohl im In- als auch im Ausland wächst die Community täglich.
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